Wie du mit Versand- & Bestellbestätigungen Marketing betreibst
Hannah Doths | 19.05.2021
Du kennst es bestimmt: Der Blick in den Briefkasten oder das „Ping" deines E-Mail-Postfachs und du weißt bereits, dass die nächste Rechnung ins Haus eingetrudelt ist. Eigentlich sollte es etwas Schönes sein, Schuhe online zu kaufen oder die neue Palette Schokoriegel aus dem Onlineshop auszuprobieren – wären da nicht diese sterilen Bestellbestätigungen und Rechnungen, die dich zur Kasse bitten.
In der Online-Kommunikation zwischen Kunde und Onlineshop spielen Versand- und Bestellbestätigungen eine zentrale Rolle. In Deutschland werden zunehmend mehr E-Mails von Onlineshops verschickt, so die Statistik zur Mail-Nutzung seit 1994 von Web.de und GMX.
Laut einer Prognose des Statista Research Department soll die Zahl der privat und geschäftlich versendeten und empfangenen Mails in den kommenden Jahren kontinuierlich steigen. Im Jahr 2020 wurden täglich 306,4 Milliarden E-Mails versandt und empfangen – 2024 soll sich diese Zahl auf 361,6 Milliarden Mails pro Tag belaufen.
Als Onlineshop-Betreiber:in beteiligst du dich ebenfalls an dem Strom der verschickten Mails, in Form von Versand-, Bestellbestätigungen und Rechnungen. Diese Mails zu versenden gehört zum Prozedere und die Inhalte dieser werden eher ignoriert. Bei den Rechnungen können sie gar Knoten in der Magengrube auslösen.
Das muss nicht sein, sagen wir, und zeigen dir im folgenden Beitrag, wie du diesen stark beschäftigten Kanal nutzen kannst, um an der Kundenbindung zu arbeiten und das Geld ausgeben für deine Kunden so angenehm wie möglich zu gestalten. Damit kreierst du einen Ort, zu dem sie gerne wieder zurückkehren, ihren Freunden davon erzählen und langfristig deine Umsätze sichern.
Mit Transaktionsmails dein Online-Marketing optimieren
Es muss manchmal schnell gehen: Artikel auswählen, in den Warenkorb legen, auf „Bestellen“ klicken und die Bestellbestätigung erhalten. Für die meisten Kunden ein zufriedenstellendes Ergebnis, denn um den Rest wird sich hinter den Kulissen gekümmert. Genau an dieser Stelle setzt du an und benutzt das direkte Sprachrohr zu deinen Kunden – Versand- und Bestellbestätigungen.
Aber nicht nur diese sind die initiale Kommunikationsmöglichkeit, um Informationen mit den Bestellern auszutauschen. Auch Rechnungen eignen sich, um mehr über dich preiszugeben. Mit diesen Kommunikationsmitteln hast du die Chance, wertvolle und ideenreiche Informationen über dich und das Image deines Shops zu hinterlassen. Der erste Eindruck zählt. Wie du am besten auffällst und in Erinnerung bleibst? Durch Storytelling.
Neben der sachlichen Darstellung der Daten kann der Text kreativ und im Corporate Wording formuliert sein. Schon im Betreff deiner E-Mail kannst du deine Kund:innen mit auf eine Reise nehmen.
Lesetipp: Wie formuliere ich Überschriften für meinen Content richtig?
Passe mithilfe der Buyer Persona den Text an deine Zielgruppe an und achte dabei auf folgende Aspekte:
- Metaphern (zum Beispiel: „Potzblitz! Unsere Harry-Potter-Kollektion zum magischen Deal-Preis erhältlich.“)
- Einer auf die Zielgruppe abgestimmten Ansprache (zum Beispiel: „Hey Coffee-Lovers!“)
- Spannende Gimmicks (Hörbuch-Probe, Gratis Goodies, Newsletter, Gutscheine, Rabatte)
- Hilfreiche Tipps (Link zu deinen Blogbeiträgen)
Einfallsreiches Schreiben bedeutet nicht, dass die wesentlichen Informationen verloren gehen – im Gegenteil – die Empfänger:innen lesen aufmerksam mit.
Lesetipp: Die Macht der Buyer Persona - Lerne deine Zielgruppe kennen und sei erfolgreich
1. Guter Aufbau als Maßnahme, um Kunden zu gewinnen
Eine strukturierte Benachrichtigung deiner Kund:innen sorgt für einen besseren Auftritt deiner Marke und schürt vor allem eins: Vertrauen in dich und deine Produkte und Dienstleistungen. Wie Peter Linden in seiner Sprachanalyse „Wie Texte wirken" (2008) bereits feststellte: Kurze Sätze stimulieren unser Gehirn und erscheinen spannend, impulsiv und interessant. Lange Sätze sind meist langweilig und anstrengend zu lesen.
Versuche also mit kurzen prägnanten Sätzen deine Versandbestätigungen zu strukturieren, um die Aufmerksamkeit der Empfänger:innen zu gewinnen.
- Positioniere links- oder rechtsbündig im Header der Versand- oder Bestellbestätigung immer dein Firmenlogo, damit die Leser gleich erkennen, von wem die E-Mail stammt. Um das Vertrauen deiner Kunden zu gewinnen, fügst du außerdem am Ende der E-Mail Kontaktdaten hinzu – gegebenenfalls kann sogar ein:e persönliche:r Ansprechpartner:in genannt werden.
- Verwende im Idealfall keine noreply@-E-Mail Adresse, da sie abschreckend wirkt und das Vertrauen in dein Unternehmen mindert. Dein persönliches Ziel sollte es sein, die Kommunikation mit deinen Kunden so einfach und offen wie möglich zu gestalten.
- Schriftart und -größe können hier auch etwas größer ausfallen, schließlich sollen die Bestätigung und Informationen sofort ins Auge stechen und die uneingeschränkte Aufmerksamkeit deiner Leser:innen in Anspruch nehmen. Martin Liebig hat in seiner Publikation „Gefühlte Lesbarkeit" (2009) erforscht, dass Schriftgrößen unter 11 Pixeln als unleserlich wahrgenommen werden. Texte mit weniger als 7 Pixel werden erheblich langsamer gelesen als jene in größerer Ausprägung. Die Schriftgröße ist also einer, wenn nicht der „Haupteinfluss“ auf die Lesbarkeit.
- Ebenfalls auffällig solltest du CTAs (Calls-to-Action) in deinen Benachrichtigungen und Rechnungen gestalten. Meist werden diese linksbündig geschrieben. Zentrierte Texte oder Grafiken erregen daher sofort die Aufmerksamkeit der Leser:innen und werden intensiver betrachtet. Nutze diesen Effekt für deine Calls-to-Action – gerne auch mit Grafiken oder farbigen Akzenten.
- Sei kreativ und denke „über den Tellerrand hinweg.“ Auch im E-Mail-Marketing gilt: Leser:innen möchten begeistert und überrascht werden. Ruhe dich also nicht auf guten Conversion Rates aus, sondern überlege dir Themen für deine Bestätigungen, die aus der Reihe tanzen.
Beispiel:
2. Durch Storytelling den Content deiner Bestellbestätigung verbessern
Auch der Inhalt deiner Versand- und Bestellbestätigungen sollte angepasst sein und Leser:innen in deinen Bann ziehen. Hierbei ist eine besondere catchy Schreibweise angebracht, die deine Marke zu einem Unikat macht.
- Erhöhe deinen Wiedererkennungswert bereits im Posteingang des Kunden, indem du einen Teil deiner Betreffzeile immer gleich formulierst und dabei den Namen deines Unternehmens nennst. Hashtags oder andere Symbole sind ein besonderer Blickfang. Anschließend kannst du mit der Bestellnummer und der Auflistung der bestellten Mengen fortfahren.
Der Vorteil: Die Betreffzeile bleibt im Gedächtnis deiner Leser:innen und deine E-Mails lassen sich in einem vollen Posteingang relativ schnell suchen und finden.
Beispiel:
- Verwende eine „Herzlich willkommen“-E-Mail beim ersten Kontakt zu deinen Kunden. Auch wenn diese Form der Begrüßung etwas angestaubt wirkt, ist sie dennoch weiterhin recht beliebt und erzeugt einen guten ersten Eindruck bei deinen Abonnent:innen.Mit Storytelling nimmst du Leser:innen auf eine Reise in deine Welt mit.
- Das Gleiche gilt für eine Bestellbestätigung: Bedanke dich bei deinen Kunden für die Bestellung und biete einen Zusatznutzen in der E-Mail, beispielsweise einen Link zur Sendungsverfolgung oder einen Button, um die Bestellung noch kurzfristig abändern oder stornieren zu können.
Ein Beispiel dazu: „Ein Ruf aus den Tiefen des Urwaldes: Willkommen im Stamm der Fitnessfreaks! Wir sind besonders stolz, dich in den Rängen unserer Studiomitglieder willkommen zu heißen und freuen uns auf schweißtreibende Workouts mit dir. Zur Begrüßung geht der erste Proteinshake zum Anstoßen aufs Haus – den Link zum Gutschein findest du im Anhang."
- Hast du alle Informationen in deiner Nachricht gut verpackt? Sicher grübelst du gerade, was du vergessen haben könntest. Diesen psychologischen Trick nennt man den Zeigarnik-Effekt. Dabei handelt es sich um eine psychologischen Auswirkung, die uns unerledigte Aufgaben nachhaltiger in Erinnerung behalten lässt als abgeschlossene. Verweise deine Kunden unaufdringlich darauf, dass noch Waren im Warenkorb liegen oder ein Gutscheincode noch nicht eingelöst wurde.
Beispiel: Liebe Annika, du hast hier etwas liegen gelassen… In deinem Warenkorb sind noch Artikel.
Tipp: Für Zahlungserinnerungen lässt sich dieser Trick besonders gut anwenden.
Beispiel:
- Erwecke Neugier bei deinen Lesern, indem du die P.S.-Zeile nutzt und dort auf die Themen des nächsten Newsletters, des weiteren Bestellverlaufs oder auf den Blog deines Unternehmens aufmerksam machst. Überlege dir im Vorfeld, welche Themen für deine Kunden interessant sein können und tease diese bereits in der aktuellen Mail an. Du glaubst gar nicht, wie viele Leser:innen sich auf die nächste E-Mail freuen werden.
Beispiel: P.S.: Ich… vermisse dich. Dein Roman hat dir gefallen? Erkunde in unserem Blog, welche Buchtitel 2021 angekündigt sind und sehnsüchtig erwartet werden.📚
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Verkünde die Botschaft des magischen Storytelling und kreiere das nächste positive Kauferlebnis für deine Kund:innen. Du kennst jetzt alle Tricks, um deine Käufer:innen durch deine Versand- und Bestellbestätigungen mit auf eine Expedition durch den Bestellverlauf zu nehmen. Bist du bereit, den nächsten Eingangston des E-Mail-Postfachs als Ticket für eine Reise durch deine Welt zu vermarkten?
Titelbild von Rinck Content Studio. Weitere Bilder von Dmitry Ratushny.
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