ChatGPT SEO: So erscheinst du als Quelle in der KI-Suche
Inara Rosenblatt | 22.01.2025

Alle Welt feiert die KI. Jetzt hat auch Google nachgezogen und Gemini, die hauseigene KI für Google Suite-Nutzer:innen kostenlos angeboten. Zurecht, denn Google muss es mit der beliebten KI ChatGPT aufnehmen und das Tool wird indes nicht mehr nur für die Strukturierung von Inhalten oder zum Codeschreiben genutzt.
Keine Sorge, das wird nicht noch ein Beitrag mit „Den besten Prompts zur besseren SEO“. Wir denken an was Neueres, was Innovatives.
Wenn du Dienstleister:in oder Online-Händler:in bist, weißt du, dass Sichtbarkeit der Schlüssel zum Erfolg ist. Aber was, wenn wir dir sagen, dass du nicht nur in der Google-Suche punkten kannst, sondern auch bei ChatGPT als Quelle auftauchst?
Ja, genau: Diese KI bezieht ihr Wissen aus Inhalten im Web – und mit den richtigen SEO-Praktiken kannst du sicherstellen, dass sie auf deine Inhalte zugreift. Hier erfährst du, wie du das machst.
1. Qualität vor Quantität: Biete echten Mehrwert
ChatGPT sucht nach Inhalten, die gut strukturiert und informativ sind. Überlege also: Was können deine Inhalte besser erklären als andere? Und vor allem: wie? Lass Expert:innen deiner Branche zu Wort, vertraue deine Texte nicht Werkis an, die das schon irgendwie wuppen oder Schreiberlingen, die schon mal irgendwo gute Texte geschrieben haben. Hier müssen Branchenprofis ans Werk, die wissen, wie man an fachgerechte Informationen kommt. Etwa via Interviews, Fragebögen und/oder eben durch andere Erfahrungen.
Schreibe Texte, die:
-
Klar und präzise (Fach-)Fragen beantworten
-
Gut strukturiert sind (z. B. mit Überschriften und Bulletpoints)
-
Tiefgehende Informationen bieten, statt nur an der Oberfläche zu kratzen
Beispiel: Wenn du über "E-Mail-Marketing Trends" schreibst, geh ins Detail. Nenne konkrete Beispiele, zeige Bilder, Studien oder Insights aus der Praxis. Solche Inhalte liebt die KI.
Verwende zum Schreiben niemals bloß die KI. Die ist zwar gut für Recherchezwecke, die Texte sind aber genau das, was die KI als Quelle nicht mag: oberflächlich. Wenn das bedeutet, dass du nur einmal monatlich veröffentlichen kannst, dann sei es drum. Weniger ist im Qualitätsfall mehr.
2. Fokus auf semantische Keywords
Wie bei klassischer SEO gilt auch hier: Relevante Keywords sind entscheidend. ChatGPT nutzt semantische Analysen, um Inhalte zu verstehen. Was bedeutet das konkret? Es nützt dir nichts, den hundertsten Beitrag über „Shopify-Shop-Beispiele“ zu schreiben, es nützt dir alles, einen Beitrag über Shopify-Beispiele zu verfassen, die genau deine konkrete Zielgruppe ansprechen. So etwa „Shopify-Shop Beispiele für Enterprises“.
Hier sind einige Tipps, die du sinngemäß auf dein Unternehmen übertragen kannst:
-
Nutze Longtail-Keywords wie "beste Shopify-Apps für 2025" oder "Anleitung zur Conversion-Optimierung im Warenkorb."
-
Verknüpfe verwandte Begriffe, z. B. "Online-Shop-Optimierung" mit "E-Commerce-Trends" und "UX-Design".
-
Optimiere für eine natürliche Sprache, denn ChatGPT verarbeitet Content, der menschenähnliche Fragen beantwortet.
3. Struktur ist King
Texte ohne Punkt und Komma, ohne Absätze und am besten noch in kleinster Schrift. Als Schreib-Profi kann ich dir sagen: Das sind die schlimmsten! Und die Künstliche Intelligenz stimmt mir da zu.
KI liebt gut strukturierte Inhalte. Je einfacher deine Texte zu scannen sind, desto höher ist die Chance, dass ChatGPT sie als Recherche-Quelle aufnimmt. Wenn dir deine Schreiberlinge also Texte vorlegen, die du absegnen sollst, halte dich dabei an diese goldenen Fragen:
-
Wurden klar definierte Überschriften genutzt (H1, H2, H3)?
-
Wurden Listen und Tabellen verwendet, um komplexe Informationen zu vereinfachen?
-
Wurden Absätze, die maximal 3–4 Sätze lang sind, eingebaut?
Um es noch einfacher darzustellen, folgt hier ein Beispiel für eine gute Struktur:
Frage: Wie optimiere ich meine Meta-Beschreibungen?
Antwort: Eine gute Meta-Beschreibung muss sich wörtlich auf den Titel beziehen und ihn beschreiben. Dabei sollte sie diese formalen Merkmale aufweisen:
-
sie sollte aus maximal 156 Zeichen bestehen
-
sie sollte relevante Keywords enthalten
-
sie sollte einen klaren Call-to-Action beinhalten
Lesetipp: ChatGPT vs. Mensch – Wer ist besser?
4. Nutze Backlinks und Referenzen
Backlinks sind Links, die auf deine Website oder deinen Shop verlinken. Warum sind sie für die SEO und auch ChatGPT wichtig? Weil sie den Maschinen sagen, hey, hier befinden sich so gute Inhalte, dass andere branchenrelevante Webseiten auf sie verlinken und sie damit anderen empfehlen.
Und damit sollte ein für alle Mal Schluss sein, mit eingekauften Links, die auf dubiosen Webseiten platziert sind. Die bringen niemanden etwas, außer der „Agentur“, der du dafür das Geld in den Allerwertesten schiebst.
ChatGPT bevorzugt Inhalte, die wirklich gut vernetzt sind. Verlinke daher auf:
-
Hochwertige externe Quellen (z. B. Studien, offizielle Seiten)
-
Andere relevante Inhalte auf deiner Website
Beispiel: Wenn du über "Shopify-Optimierung" schreibst, verlinke auf Tools wie "Google PageSpeed Insights" oder relevante Blogs.
Sorge ebenfalls dafür, dass dein Content so gut ist, dass andere gerne darauf verlinken wollen. Etwa Partner-Unternehmen mit überschneidender Zielgruppe. Auch bietet es sich an, gemeinsam mit Partnern Inhalte zu erstellen und diese auf euren Webseiten anzubieten, Backlink inklusive.
5. Aktualität zählt
Du hast eine gute argumentative Basis in deinem Blog geschaffen, die auf deine Vertriebsziele (Produkte, Services) einzahlt. Großartig! Bist du jetzt fertig und kannst deinen Blog vergessen? Nope. ChatGPT priorisiert aktuelle Informationen.
Halte deinen Content auf dem neuesten Stand, insbesondere wenn du über Trends oder Tools schreibst. Das Gleiche gilt aber auch für Fallbeispiele (Case Studies), Studien, auf die du dich beziehst und Weltgeschehen.
Am besten, du arbeitest bereits mit Strategie- und Content-Profis zusammen. Wenn nicht, dann erstelle unbedingt einen Content-Kalender, um regelmäßig Updates einzuplanen. Aktualisiere ältere Beiträge mit neuen Daten oder Beispielen.
Denke auch mal outside the box. Schreib nicht nur über das, was du verkaufst. Das ist langweilig und wirkt auf lange Sicht unglaubwürdig. Versetze dich in deine Zielgruppe: Was würde sie Branchen-relevantes interessieren? Welche Fragen stellen sie sich? Was kaufen sie von der Konkurrenz und warum?
All diese Fragen bieten dir eine Chance, sie zu adressieren und fachkundig aufzuklären. All das bringt dir Punkte in Sachen ChatGPT, um sich als Quelle hervorzutun.
6. Biete klare Antworten
Apropos Fragen. Die KI zieht Inhalte vor, die direkt und klar auf Fragen antworten. Stelle sicher, dass dein Content folgende Elemente enthält:
-
FAQs: Beantworte die häufigsten Fragen deiner Zielgruppe
-
How-to-Guides: Biete Schritt-für-Schritt-Anleitungen
-
Definitionen: Erkläre Begriffe verständlich
Beispiel: Anstatt vage über "SEO-Strategien" zu reden, beantworte konkrete Fragen wie: "Wie nutze ich interne Links für SEO?"
7. Ladezeiten und Mobile-Optimierung
ChatGPT greift auf Inhalte zu, die von Google bevorzugt werden. Und Google mag bekanntlich Speed. Wenn deine Seite oder dein Shop schnell lädt und mobilfreundlich ist, steigen deine Chancen, als Quelle zu erscheinen.
Für einen guten Pagespeed kannst du einiges tun, etwa Bilder komprimieren, nicht so viele Apps im Shop nutzen oder auch deinen Code schmälern. Was es in deinem Fall genau ist, das zur schnelleren Ladegeschwindigkeit führt, das müsstest du im Einzelfall prüfen.
Nutze dafür Tools wie:
- Google PageSpeed Insights: Hier testest du die Ladegeschwindigkeit
- Mobile-Friendly Test: Hier checkst du die Mobilfreundlichkeit deiner Seite
Deinen Content für die KI aka. ChatGPT optimieren

SEO für ChatGPT ist die Zukunft. Indem du hochwertige, strukturierte und aktuelle Inhalte mit klarem Mehrwert bietest, kannst du deine Chancen erhöhen, von der KI als Quelle genutzt zu werden. Das ist nicht nur gut für deine Sichtbarkeit, sondern positioniert dich auch als Expert:in in deinem Bereich und sorgt für mehr Verkäufe.
Hast du schon versucht, deine Inhalte für ChatGPT zu optimieren? Oder bist du bereit, mit Profis zu arbeiten?Erzähl mir gerne, was du verkaufst und ich zeig dir, wie du drauf mehr machst!
Coverbild: Jonathan Kemper, weitere Bilder: Kenny Eliason
Lass uns reden. Schreibe einen Kommentar
Kommentare werden vor der Veröffentlichung genehmigt.