ChatGPT vs. Mensch: Wer ist besser?

Die Welt des Content-Marketings ändert sich stetig – vor allem durch neue Technologien und Tools entstehen Tipps und Tricks, wie du noch mehr aus jedem Bereich deines Content-Marketings herausholen kannst. So zumindest häufig die Versprechen.

Der aktuell neueste und laut onlinemarketing.de der am schnellsten wachsende Dienst ist OpenAIs ChatGPT. Mit einem neuartigen Konzept fordert ChatGPT die Art und Weise heraus, wie Content erstellt wird. Und falls du bisher tatsächlich noch nichts davon gehört hast, dann findest du spätestens hier alles, was du darüber wissen musst und ob Chatbots bald alle Autoren und Autorinnen ersetzen werden.

In diesem Beitrag werden wir uns anschauen, was sich durch ChatGPT im Content-Marketing verändert und wie wir es am besten nutzen können.

Lesetipp: Googles Starter Guide 2024 (mit Tipps direkt von Google für bessere Sichtbarkeit)

Basics: Was ist ChatGPT?

ChatGPT ist eine neue Art von Chatbot, der weit über die bisherigen Möglichkeiten von textbasierter KI hinausgeht. Bestimmt kennst du selbst auch die Chat-Assistenten auf einschlägigen Websites, die dir zu Hilfe eilen, wenn du mit deinem Internet- oder Mobilfunk-Provider eine Angelegenheit zu klären hast. Leider funktioniert das eher schlecht als recht, denn mehr als simple Befehle, die dich zur Rechnungsübersicht oder zum tief vergrabenen Kontaktformular bringen, konnten diese Chatbots bisher nicht verarbeiten. 

ChatGPT ist anders. Die KI ist nicht nur in der Lage, eine vollwertige Konversation mit dir zu führen (Turing Test, anyone?), sondern kann dir bei einer Vielzahl von Problemen helfen. Möchtest du beispielsweise herausfinden, wie du bei Calendly ein neues Event einstellst, bei dem dein:e Gesprächspartner:in automatisch ihre eigene Zeitzone in den Auswahlmöglichkeiten sehen kann, dann gibt dir ChatGPT eine ausführliche Antwort darauf. Möchtest du wissen, wie du in Word oder bei Google Docs automatische Nummerierungen einfügst, dann weiß ChatGPT die Antwort. 

Natürlich würde auch eine simple Googlesuche die Antworten liefern, aber je spezifischer dein Problem, desto komplizierter die Recherche. Und bei der KI kannst du ganz direkt ausformulieren, was dein Problem ist und die Antwort folgt Sekunden später - wenn gerade die Auslastung nicht zu hoch ist.

Neben weiteren sinnvollen Einsatzbereichen, wie der Programmierung von Apps, Spielen und Webseiten, kann ChatGPT dir aber auch eine Geschichte erzählen oder dir einen Song schreiben. Bekannterweise hat sich ein Nutzer daran versucht, mithilfe des Chatbots Texte schreiben zu lassen, die im Stile seines Lieblingskünstlers sind. Was für Fans erstaunlich nah dran gewesen ist, führte beim Künstler, Nick Cave, zu einer eher gemischten Reaktion.

"Lieder entstehen aus dem Leiden heraus, das heißt, sie basieren auf dem komplexen, inneren menschlichen Schöpfungskampf, und soweit ich weiß, haben Algorithmen keine Gefühle. Daten leiden nicht", so Nick Cave. 

Back to topic. ChatGPT ist zu vielerlei Dingen in der Lage und das vermutlich besser, schneller und effizienter als so manche:r Expert:in. Doch wie sieht’s im E-Commerce und speziell im Content-Marketing aus? Eine KI, die Texte im Handumdrehen verfassen kann, kann sicher auch für eine Automatisierung der Texterstellung sorgen, die deine Conversionrate in die Höhe schießen lässt, oder? 

Das sagt ChatGPT

Fragen wir die KI einfach selbst, denn wer sonst könnte diese Frage besser beantworten.

Frage: Wie kann ChatGPT das Content-Marketing verändern?

ChatGPT: 

“Als künstliche Intelligenz kann ChatGPT auf verschiedene Arten das Content-Marketing verändern:

Personalisierte Inhalte: ChatGPT kann individuelle Empfehlungen für Inhalte generieren, die auf den Interessen, dem Verhalten und der Historie des Nutzers basieren. Dadurch kann die Relevanz des Inhalts erhöht werden und die Wahrscheinlichkeit, dass er gelesen und geteilt wird, steigt.

Automatisierte Inhalte: ChatGPT kann Inhalte automatisch generieren, indem es Daten analysiert und auswertet. Dadurch können Unternehmen schnell und kostengünstig Inhalte erstellen, die auf ihre Zielgruppe zugeschnitten sind. Dies kann dazu beitragen, die Effizienz und Skalierbarkeit des Content-Marketings zu verbessern.

Content-Optimierung: ChatGPT kann helfen, bestehende Inhalte zu optimieren, indem es Empfehlungen zur Verbesserung der Inhaltsqualität und der Suchmaschinenoptimierung gibt. Dadurch können Unternehmen ihre Inhalte auf ein höheres Niveau bringen und mehr Traffic und Engagement generieren.

Chatbots und Kundeninteraktionen: ChatGPT kann auch als Chatbot eingesetzt werden, um Kundenfragen zu beantworten und mit Kunden zu interagieren. Dadurch können Unternehmen ihre Kundenbindung verbessern und wertvolles Feedback sammeln, um ihre Inhalte zu verbessern.

Insgesamt kann ChatGPT Unternehmen dabei helfen, die Effektivität und Effizienz ihres Content-Marketings zu steigern, indem es personalisierte, automatisierte und optimierte Inhalte erstellt und Kundeninteraktionen verbessert.”

Neben personalisierten Inhalten trägt die KI auch zur Optimierung bestehender Inhalte bei, SEO inklusive. Müssen wir also einfach per simpler Anfrage einen Blogbeitrag, eine Produktbeschreibung oder einen Startseitentext anfragen und das war’s? 

Die Antwort darauf ist einfach, kurz und knapp: Nein. 

Zu einer vollständigen Content-Automatisierung ist ChatGPT (noch) nicht in der Lage. Erst recht nicht mit einer nicht ausreichenden Anfrage à la “Schreibe einen Blogbeitrag über das Thema Internationalisierung im E-Commerce”. Auch wenn es möglich ist, dem Chatbot ein detailliertes Briefing mit auf den Weg zu geben, Keywords zu hinterlegen und auch den Stil und die Tonart zu beschreiben, sind die generierten Texte bisher wenig zufriedenstellend und bedürfen vieler Überprüfungen, ob denn die gewünschten Keywords auch wirklich vertreten sind und auch ein Faktencheck der Informationen, die in einem Beitrag verwendet werden, ist Pflicht. Zudem ist es aus professioneller Sicht auch keine literarische Glanzleistung.

Hier ist künstliche Intelligenz großartig

ChatGPT gibt uns im obigen Beispiel den Hinweis darauf, dass Content relevant sein muss. Aber was genau ist relevant? Darauf weiß die KI (noch) keine zufriedenstellende Antwort. Eine ausführliche Analyse der Zielgruppe, die Erstellung einer Buyer Persona, die die Pain Points in sich vereint, all das sind Begriffe, die auch die KI kennt und dich darauf aufmerksam macht, allerdings liegt hier die Grenze der KI. Diese Arbeit kann sie dir nicht abnehmen.

Was sie allerdings kann, ist dir eine grobe Outline für deine Content-Strategie zu geben. Du kannst dich nach Themen umschauen, eine Keywordrecherche starten oder nach interessanten Konkurrenten Ausschau halten, von denen du dir möglicherweise das eine oder andere abschauen kannst.

Long story short: Die oberflächlichen Rahmenbedingungen für deinen Content und die dazugehörige langfristige Strategie sind nur eine Anfrage weit entfernt. 

Wie sind die Auswirkungen von ChatGPT aufs Content-Marketing?

Wie sich das in der alltäglichen Anwendung widerspiegelt, das wird sich in den nächsten Wochen und Monaten immer ausführlicher zeigen. Dass Content-Marketing ein enorm wichtiger Bestandteil des digitalen Marketings ist, darüber müssen wir dir an dieser Stelle bestimmt nichts erzählen. Egal, ob es um die Erhöhung deines Traffics geht oder schlichtweg mehr Conversions, jeder Bereich des E-Commerce lässt sich mit Content-Marketing abdecken. 

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Und auch Tools wie ChatGPT sind rein informativ dazu in der Lage, dir wichtige Informationen liefern zu können, die dich dabei unterstützen, überhaupt herauszufinden, wo du im Hinblick auf Content-Marketing den Fuß in die Tür bekommst.

Eine vollständige Content-Automatisierung, die im Handumdrehen sämtliche Variablen berücksichtigt und dabei auf die spezifischen Bedürfnisse deiner Zielgruppe und die deines Unternehmens eingeht; das ist weiterhin Zukunftsmusik. 

Zukunftsmusik, die uns an den fast 20 Jahre alten Film “I, Robot” erinnert. In der Verfilmung von Isaac Asimovs Kurzgeschichte, spielt bekanntlich Will Smith die Hauptrolle als mürrischer Detective, der allem technischen Fortschritt extrem kritisch gegenübersteht. Als er einem menschenähnlichen Roboter Folgendes sagt: “Du bist nur eine Maschine. Eine Imitation des Lebens. Kann ein Roboter 'ne Symphonie schreiben? Kann ein Roboter ein Stück Leinwand in ein Meisterwerk verwandeln?”, entgegnet ihm der Roboter kurz und knapp: "Können Sie"s?"

Keine KI-Revolution im Content-Marketing

Einer Sache sind wir uns zu 100 Prozent sicher: Wir wollen erstens nicht wie Will Smith sein und zweitens keine sinnvollen und nützlichen Technik-Tools aus Prinzip ablehnen. ChatGPT ist sehr hilfreich in vielen verschiedenen Bereichen, ganz egal, ob Alltag oder speziell im Content-Marketing.

Was die KI kann, ist dich mit grundlegenden Informationen zu füttern. Allein die Tatsache, dass der Chatbot dich darauf aufmerksam macht, deine Zielgruppe zu analysieren oder dich dazu anregt, dir über die Pain Points deiner Buyer Persona Gedanken zu machen, zeigt: hier wird auf eine große Datenbank zurückgegriffen. Und diese Datenbank ist mit Wissen von Expert:innen gefüttert - nach aktuellem Stand bis zum Jahr 2021. 

Seitdem hat sich im E-Commerce sehr viel weiterentwickelt. Die Shop-Plattformen werden immer zielgerichteter auf jedes Bedürfnis angepasst und es gibt jede Menge neue Unternehmen und Produkte, die vermarktet werden (wollen). Google, als größte Suchmaschine, arbeitet ständig und stetig an der Optimierung seines Ranking-Algorithmus und hat gerade erst vor wenigen Monaten das große Helpful-Content-Update öffentlich gemacht. 

Eine Sache hat sich allerdings weder für die gesamte Branche, noch für uns selbst nicht geändert: Die Herangehensweise an neue Tools und Technik. Genau das ist ChatGPT nämlich: ein neues Tool, mit dem du viel Nützliches umsetzen kannst und den Startpunkt für neue Ideen setzt. 

Die Feinarbeit, die eine gute, langfristige und schlussendlich erfolgreiche Content-Strategie braucht, mit aller notwendigen Kreativität, die wird ChatGPT und ähnliche Tools noch nicht übernehmen können. Mit Allgemeinwissen kann über Content-Marketing viel Richtiges erzählt werden, aber wenn es um die konkreten Einzelfälle geht, um jeden einzelnen Use Case und Anwendungsbereich, dann übergeben wir fürs finale Fazit noch einmal an die KI:

“Künstliche Intelligenz wird die Arbeit im Content-Marketing daher nicht ersetzen, sondern lediglich bereichern. Den Umgang damit zu erlernen und zu verbessern, um das volle Potenzial von AI nutzen zu können, ist der nächste Schritt.”

Titelbild von Jonathan Kemper. Weitere Bilder von Markus Winkler und Posessed Photography.