User Generated Content - Mehr Content, mehr Follower
Inara Muradowa | 31.08.2023
2 Fliegen mit einer Klappe
Kampagnen mit User Generated Content sind eine wunderbare Möglichkeit, mit deinen Kunden zu interagieren, eine Community, um deine Marke aufzubauen sowie deine Kunden besser kennenzulernen.
Solche Kampagnen steigern zudem das Wachstum deines Publikums. Durch initiierte Gespräche, die auf deine Marke zurückführen, werden außerdem neue potenzielle Kunden angezogen.
User Generated Content ist insbesondere im Ecommerce bewährt, denn es stellt eine emotionale Verbindung zwischen Nutzern und ihrer Lieblingsmarke her. Das kann sehr mächtig sein.
Kampagnen mit einer hohen Interaktionsrate inspirieren Kunden, kreative Inhalte beizusteuern, die ihre Persönlichkeit widerspiegeln. Damit werden sie Teil einer Community, der sie sich verbunden fühlen.
Was dir User Generated Content für Vorteile bringt, wie du dein Publikum motivierst, Inhalte zu teilen und welche berühmten Beispiele es bereits erfolgreich vorgemacht haben, das erfährst du im nachstehenden Artikel. Fangen wir von vorn an.
Was ist User Generated Content?
User Generated Content (kurz UGC) wird auch User Driven Content genannt und steht für Inhalte, die von Nutzern generiert werden und nicht von Unternehmen.
Solche Inhalte können schriftlich zustande kommen in Form von Kommentaren, Artikeln, Bewertungen oder anderen Online-Beiträgen, es kann sich dabei aber auch um Videos oder Fotos handeln.
Die Veröffentlichung solcher benutzergenerierten Beiträge können auf Webseiten der Unternehmen stattfinden, jedoch sind Kanäle der sozialen Medien wie Facebook, Twitter, Instagram, Pinterest, Snapchat oder YouTube meist viel effektvoller, da dort auch kleine Unternehmen mit geringem Traffic eine Chance auf den viralen Effekt haben.
User Generated Content kann demnach als Teil einer Content-Marketing-Strategie von Unternehmen eingesetzt werden und dazu aufrufen, Inhalte für ihre Marke zu kreieren. Natürlich brauchst du Anreize, die du deinem Publikum im Gegenzug bietest. Sie erwarten den gewissen „Gaming-Faktor“.
So ein spielerisches Gefühl erzeugen Online-Unternehmen zum Beispiel mit einem Teilnahmewettbewerb, bei dem kostenlose Produkte verlost werden.
Aber auch zur Ideengenerierung können Unternehmen ihr Publikum auffordern, sich am Think-Tank für ein neues Produkt zu beteiligen. Die beste Idee wird mit einem Geschenk belohnt.
Vorteile von User Generated Content Kampagnen
Die Vorteile von UGC Kampagnen als ein strategisches Online-Marketing Instrument liegen klar auf der Hand. Zum einen beschäftigen sich die Nutzenden intensiver mit deinem Unternehmen, wodurch sie sich besser damit identifizieren können. Dein Produkt erhält einenatürliche Aufmerksamkeit, die einer Mund-zu-Mund-Propaganda gleicht, nur eben online.
Du kannst es dir wie den Domino-Effekt vorstellen: je mehr Online-Nutzer darüber sprechen, deine Aktion teilen und partizipieren, desto mehr Nutzer werden dazu verleitet, ebenfalls mitzumachen.
Je mehr Online Nutzer darüber sprechen, deine Aktion teilen und partizipieren, desto mehr Nutzer werden dazu verleitet ebenfalls mitzumachen.
Zum Anderen wirkt esfördernd auf deine SEO. Denn Suchmaschinen lieben Inhalte, sie lieben vor allem neue, einzigartige Inhalte, die regelmäßig ihre Algorithmen füttern.
Und der wichtigste Faktoren ist für Suchmaschinen eine gute Nutzererfahrung. Je schöner die Erfahrung, desto besser, ergo desto höher ist dein Google-Ranking.
Nutzer-Interaktionen wie Kommentare oder Bewertungenstärken deine Netzautorität, was dir einen guten Platz in der Suchergebnissen (SERPs) verschafft.
Wenn du nicht gerade eine Marketingagentur dafür bezahlst, diese Art von Aktionen durchzuführen, bleibenUGC Kampagnen für dich kostenlos. Ein Traum.
Was haben die Nutzer davon?
Gute Frage. Tatsächlich liegen diesem Prozess zwei unterschiedliche Arten von Motivation zugrunde. Einerseits die intrinsische und andererseits die extrinsische Antriebskraft.
Der eigene Antrieb resultiert aus unseremMitteilungsbedürfnis, das den Nährboden für die sozialen Netzwerke bietet. Wir posten Selfies, wir drehen Kurzvideos aus unserem Alltag, berichten über unsere Essensvorlieben und empfehlen ein gutes Restaurant, das wir kürzlich entdeckt haben.
So mancher verstrickt sich in heiße Diskussionen zu kontroversen oder scheinbar belanglosen Themen, nur weil jemand im Internet (seiner Meinung nach) falschliegt.
Die Nutzer wollen gehört werden, auch oder gerade weil sie nicht dafür bezahlt werden, denn nur dann ist es authentisch und Authentizität ist wichtig für die eigeneSelbst- und Außendarstellung,womit wir auch bei der extrinsischen Motivation angekommen sind.
Die Anregung von Außen kann vielerlei Formen annehmen. So könnenmonetäre Anreize, der Stimulus dafür sein, Inhalte von Unternehmen zu teilen. Die uns allen bekannte Influencer haben einen ganzen Beruf daraus gemacht, der in ihrem Lebenslauf einen festen Platz hat.
Inzwischen hat jeder Online-Bereich einflussreiche Personen, die in den Netzwerken und Communitys so präsent sind und dementsprechend ein großes Publikum haben, dass sie von Unternehmen für Werbezwecke engagiert werden.
Zu guter Letzt ist der Mensch auch nur einHerdentier, ein Mitschwimmer, auch wenn wir uns alle lieber als Andersdenkende sehen, sollten wir den Tatsachen ins Gesicht blicken: Nichtschwimmer ist nur Dendemann.
Wenn sich also unsere Freunde und Bekannte oder gar Menschen, die wir nicht einmal kennen, einen kalten Wassereimer über den Kopf schütteln, wohl wir das gefälligst auch tun!
Sehen wir uns das Ganze genauer an, und zwar an erfolgreichen Beispielen für UGC Kampagnen.
Beispiele für extrem erfolgreiche UGC Kampagnen
UGC Nummer 1 - Authentizität motiviert: Outdoor Voices #doingthings
Die SportbekleidungsfirmaOutdoor Voices weiß ganz genau, wie sie ihr Publikum zu einer User Generated Content Kampagne motiviert, die auch wirklich authentisch herüberkommt.
Statt sich ganz aufdringlich auf ihr Produkt zu konzentrieren, fordert die Firma ihre Follower auf, Schnappschüsse zu machen beim #doingthings, die sportlich aktiv sind und einfach Spaß machen.
Die Kampagne hebt den individuellen Nutzer hervor, nicht das Unternehmen. Daher haben die Leute auch großen Selbstdarstellungsanreiz und Spaß an der Aktion teilzunehmen und produzieren fleißig Inhalte.
Schließlich dreht es sich um SIE beim #doingthings. Die entsprechenden Likes und Kommentare tun ihr Übriges für den Fun- und Gamingfaktor. Genial!
UGC 2 - Influencer ins Boot holen: #MyCalvins von Calvin Klein
Hast du Kontakt zu Influencern? Dann mach's Calvin Klein nach. CK haben für ihre UGC Kampagne den berühmten Satz aus einem Werbespot von 1981 mit Brooke Shields genommen, die flüsternd behauptete „Nothing comes between me and my Calvins“.
Dieser Satz wurde zum roten Faden der Kampagne. CK hat aufgefordert den Satz „I……..in #MyCalvins“ zu vervollständigen und es hat eingeschlagen wie eine Bombe.
Nicht nur normale Nutzer, sondern auch Stars und Sternchen wie Justin Bieber sind auf den MyCalvins-UGC-Zug aufgesprungen und posteten bei Instagram, was die Kreativität so hergab. So wurden nur in wenigen Monaten über 179.000 Fotos mit dem vorgegebenen Hashtag produziert.
Die Marke hat Millionen Follower dazu gewonnen und das nicht nur bei Instagram, sondern auch bei Facebook und Twitter. Junge Menschen haben sich durch die gemeinsame Inszenierung der Bilder mit dem Unternehmen verbunden gefühlt.
Die persönlichen Bilder der Nutzer in den Kleidungsstücken haben dem Produkt eine emotionale Komponente verliehen, die kein professionelles Fotoshooting erreichen kann.
Durch die hohe Nachfrage richtete Calvin Klein eine Galerie ein, in der die Nutzer ihre schönsten Fotos hochladen konnten. In nur 4 Monaten explodierte die Galerie auf 4,5 Millionen Interaktionen.
UCG 3 - Mal ein Wettbewerb: MUJI Pen Art
Der japanische Händler MUJI hatte eine großartige Idee. Sie wollten ihren Kugelschreiber auf eine kreative Art und Weise promoten und veranstalteten dazu einen Malwettbewerb auf Twitter und Instagram.
Unter dem erfolgreichen Hashtag #MujiPenArt generierten sie schnell über 3000 Teilnehmer. Jeder posaunte seine Teilnahme fleißig unter dem vorgegebenen Hashtag und die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer.
Das Urteil über den Gewinner des Wettbewerbs erlaubten sich MUJI nicht selbst, sondern lagerten auch das an die sozialen Netzwerke aus und ließen alle abstimmen, die bereit waren, es zu tun.
So entstanden beinahe 3000 einzigartige Zeichnungen, die die Nutzer bei Instagram hochgeladen haben. Und es waren nicht nur daher gezeichnete Serviettenkunst, sondern detailreiche Arbeiten, die so manchen professionellen Künstler erstaunt schauen ließen.
Und die Moral von der Geschichte: Gib deinen Kunden einen Grund, sich für dein Produkt zu begeistern. Zeige ihnen, was möglich ist und die Inspiration wird folgen.
Welche Kampagnen von Unternehmen haben dich zuletzt begeistert? Erzähle uns davon in den Kommentaren!
Inara Muradowa ist Shopify Partner, SEO-Expertin und Corporate Blogger. Neben technischer Suchmaschinenoptimierung und SEO-Beratung steht sie Unternehmen mit Konzeption und Verfassen von professionellen Blogposts tatkräftig zur Seite.
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