So geht Produktseite, die verkauft - Teil 1
Inara Muradowa | 04.05.2018
Sicherlich hast du schon mal gehört, dass deine Homepage die wichtigste Seite deiner Website ist. Das ist wahr, doch nur, wenn du keine E-Commerce Webseite betreibst. Zweifellos ist deine Homepage eine sehr wichtige Seite, die nicht zu vernachlässigen ist, doch für einen Onlineshop sind Produktseiten der Hauptact.
Warum? Weil auf deinen Produktseiten die Musik spielt, denn dort konvertieren Nutzer zu Kunden!
Während alle anderen Seiten deines Stores gemeinsam für eine gute Nutzererfahrung sorgen, dein Google Ranking verbessern und die Marke deines Onlineshops formen, sind Produktseiten der Platz, wo Kunden die zentrale Entscheidung treffen, ob sie sofort kaufen oder lieber noch einmal woanders schauen.
Wenn du vorhast Optimierungen vorzunehmen, dann solltest du bei deinen Produktseiten anfangen. Nun, wie designst du eine Produktseite, die die Aufmerksamkeit deines Kunden einfängt?
Es ist nicht so schwer, wie du denkst. Folge einfach diesen bewährten Methoden von führenden Onlineshops und wende getestete Techniken von erfolgreichen Konversionsexperten an.
Im ersten Teil erfährst du:
- Welche Inhalte du am besten für deine Produktseite nutzt
- Die Bedeutung von Produktbildern in deinem Onlineshop
- 6 Faustregeln, um das Beste aus deinen Produktbildern herauszuholen
- Was gute Produktbeschreibungen ausmacht
- Was bei E-Commerce Produktbeschreibungen zu beachten ist
Welche Inhalte soll ich für meine Produktseite nutzen?
Ein schönes Layout für deine Produktseite zu kreieren, hat nichts mit designerischen Fähigkeiten zu tun. Jap, da schluckt man kurz.
Der Schlüssel für eine erfolgreiche Produktseite liegt in den visuellen und emotionalen Reizen, die dir helfen die Aufmerksamkeit deiner Kunden zu gewinnen. Und mehr noch, mit diesen Reizen bringst du sie dazu, so zu reagieren, wie du es haben möchtest.
Es klingt wie ein Jedi Trick, doch ist es schiere Psychologie. So haben Studien gezeigt, dass die Farbe Orange impulsive Käufer anspricht, während die Farbe Blau und Türkis eher preisbewussten Käufern zusagt. Deshalb musst du nicht unbedingt ein begabter Designer sein, wenn du auf diese psychologischen Effekte zurückgreifen kannst.
Überlege dir welche Kunden du ansprechen willst und nutze bewährte Methoden der visuellen und emotionalen Reize (diese gehen wir später durch), um deine Kunden anzusprechen.
Verwende großartige Produktbilder
Stell dir vor, du spazierst in eine Luxusboutique herein und erspähst dort eine wunderschöne Handtasche auf einem glänzenden Podest, angestrahlt von oben, unten, rechts und links.
Warum präsentieren die Betreiber der Boutique diese bereits umwerfende Tasche auf eine solche dramatische Art und Weise? Weil die Tasche dadurch noch glamouröser, noch begehrenswerter aussieht, sodass der Kunde sie haben muss!
Wenn du etwas verkaufen willst, kommt es immer auf deine Präsentation an. In deinem Onlineshop sind deine Produktfotos der glänzende Podest mit Scheinwerferlichtern, die dein Produkt präsentieren. Nicht umsonst sagen 9 von 10 Verbrauchern, dass Produktbilder und Videos ihre Kaufentscheidung beeinflussen.
Daher sollte deine Top-Priorität sein, qualitativ hochwertige Produktbilder zu kreieren, um deine Kunden dafür zu entschädigen, dass sie dein Produkt nicht anfassen können.
Beachte folgende Faustregeln für deine Produktbilder:
Qualität statt Massenware: Nutze niemals verschwommene oder zu kleine Fotos. Das sieht billig und unattraktiv aus. Investiere in individuelle Produktbilder, die deine einzigartige Marke zeigen. Wenn dein Smartphone eine sehr gute Kamera hat, kann das auch gut funktionieren. Jedes Bild sollte dabei die gleiche Bildgröße und den gleichen Style im ganzen Online Shop haben.
360 Grad Ansichten: Unsicherheit oder fehlende Informationen gehören zu den top Gründen warum Nutzer sich gegen ein Online Produkt entscheiden. Adressiere diese Unsicherheiten mit Fotos aus allen Perspektiven oder mit 360 Grad Ansichten. Hier ist mehr, mehr!
Produktvariationen: Wenn du Produkte in unterschiedlichen Farben anbietest, dann sorge dafür, dass für jede Farbe auch die passenden Produktbilder da sind. Es gibt nichts frustrierendes als eine Kaufentscheidung, nur auf Basis der kleinen Farbboxen treffen zu müssen.
Detailansichten: Detaillierte Bilder, die deine Kunden heranzoomen können - das ist das Äquivalent und die Entschädigung für die fehlende Haptik, die dein Kunde verdient.
Bilder mit Kontext: Stell dir vor, du verkaufst Bikinis und hast Fotos von Models mit den unterschiedlichsten Formen und Größen in ein und demselben Bikini! Das ist doch mal was. Alle Produkte sehen schön aus bei Frauen über 1.80 m und einer schlanken Taille, aber was ist mit all den anderen, die viel eher deiner potenziellen Gruppe entsprechen? Bediene sie und sie werden dich mit ihrem Kauf belohnen.
Nützlichkeit: Deine Produktbilder müssen deinen Kunden helfen und nicht nur schön aussehen. Außer du verkaufst Kunst, sind Produktbilder nicht die Zeit, um sich künstlerisch auszutoben und rein “hübsche” Fotos ohne Nutzen abzubilden. Zeige deinen Kunden,wie sie dein Produkt nutzen können, beispielsweise was du alles in eine Laptoptasche hinein bekommst (das würde mich interessieren!).
Kreiere hilfreiche und interessante Produktbeschreibungen
Produktbeschreibungen nehmen die zweitgrößte Relevanz auf deiner Produktseite ein. Emotionale Trigger können Nutzer in ihrer Kaufentscheidung beeinflussen, wenn sie richtig platziert sind.
Deine Produktzusammenfassung muss genug Informationen aufweisen, damit deine Kunden genug Informationen zur Verfügung haben, um eine informierte Entscheidung zu treffen.
Was macht eine gute Produktbeschreibung aus?
Hilfreich statt “salesy”: Im Kampf “Klarheit vs. Überzeugung” geht Klarheit immer als Gewinner aus. Du willst, dass deine Käufer immer eine klare Vorstellung davon haben, was sie bei deinem Produkt erwartet, sonst wirst du dich vor Reklamationen und negativen Online Bewertungen kaum retten können.
Relevanz für deine Kunden: Füge nicht einfach nur eine lange Liste an Spezifikationen, die du vom Hersteller erhalten hast, hinzu. Das will niemand lesen. Beschreibungen und Spezifikationen sind 2 Paar Schuhe, also halte sie auch getrennt. Beschreibe eher deine Meinung und deine Erfahrung mit dem Produkt. Hilf deinen Kunden zu verstehen, wie das Produkt ihnen helfen kann.
Beispiel:Stell dir vor, du willst ein Notepad kaufen und musst dich entscheiden zwischen einem Modell mit 16GB oder 32GB. Du denkst, mehr ist wahrscheinlich besser, aber du hast keine Ahnung warum genau. Was wenn die Produktbeschreibung dir sagt, dass ein 16GB Notepad an die 3500 Songs oder 250 Apps speichern kann? Das macht doch sehr viel mehr Sinn für den Durchscnittsshopper als einfach nur 16GB. - Boom, verkauft!
Kurze und lange Beschreibung: 79% der Verbraucher scannen eher Produktbeschreibungen, als das sie sie wirklich lesen. Daher solltest du auch etwas kurzes verfassen mit den wesentlichsten Punkten, das die Scanner unter deinen Besuchern zufriedenstellt. Doch für diejenigen, die gerne lesen, solltest du eine längere Version deiner Produktbeschreibung parat haben. Ganz zu schweigen von den SEO Vorteilen, die dir mit längeren Texten zugute kommen.
Wenn du weißtwas du schreibst, dann ist das schon die halbe Miete, jetzt musst du auch noch die andere Hälfte mit ins Boot holen, das großeWie.
Wie schreibe ich eine gute E-Commerce Produktbeschreibung?
Das Ziel ist es die Informationen zu deinem Produkt auf eine klare und verständliche Weise zu präsentieren. Diese sollen schön leserlich sein, sodass deine Botschaft nicht auf dem Weg verloren geht.
Hier sind einige Tipps wie du deine Produktbeschreibungen einfach und leserlich hältst:
Vermeide lange Sätze: Lange Sätze sind schwer zu verdauen. Sieh davon ab, komplexe und langatmige Sätze zu verfassen. Stell dir vor, du erklärst das Produkt einem zehnjährigen Kind.
Halt dich fern von Klischees: Bleib professionell und vermeide kitschige Klischees. Klischees helfen deinen Kunden nicht dein Produkt besser zu verstehen, also lass sie aus deinen Produktbeschreibungen raus.
Verbanne komplexe Begriffe: Beschreibe deine Produkte so, wie du sie einem Freund empfehlen würdest. Das ist keine Forschungsarbeit für deinen Uni-Prof. Es ist nicht nötig komplizierte Wörter zu verwenden, um intelligenter zu wirken.
Nutze emotionale Trigger: Welche Emotion motiviert deine Kunden? Greife sie auf und nutze sie, um ihre Kaufentscheidung positiv zu beeinflussen.
Konzentriere dich nun zunächst auf diese beiden Content-Felder und überarbeite deine bestehenden Inhalten mit Hinblick auf die obenstehenden Tipps. Du wirst merken, das ist ein ganzes Stück Arbeit.
Im zweiten Teil dieser Reihe zeige ich dir, wie du Videos, Preise, Call-to-Actions und viele mehr richtig platzierst und für deine Produktseite optimal arbeiten lässt.
Bist du jetzt schon hungrig auf mehr Optimierungen? Du willst dir keine Kunden entgehen lassen? Dann buche dein individuelles SEO-Training!
Inara Muradowa ist Shopify Partner, SEO-Expertin und Corporate Blogger. Neben technischer Suchmaschinenoptimierung und SEO-Beratung steht sie Unternehmen mit Konzeption und Verfassen von professionellen Blogposts tatkräftig zur Seite.
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