Suchintention aufdecken - inara schreibt

Google verarbeitet jeden Tag 3,5 Milliarden Suchanfragen, 525 Millionen, also rund 15 % davon wurden zuvor noch nie gestellt. Dieses hohe Suchvolumen ist fast schon unheimlich, gleichzeitig ist es für dich als Webseitenbetreiber überlebenswichtig, denn jede Suchanfrage enthält eine oder mehrere Intentionen, die es zu entschlüsseln gilt. But why?

Die Suchintention ist inzwischen das relevanteste Kriterium für erfolgreiche SEO. Weißt du, was Nutzer konkret mit ihrer Suchanfrage bei Google wissen wollen, kannst du daraufhin die Inhalte deiner Webseite, deines Onlineshops oder deines Blogs optimieren. 

So erhält der Suchende auf deiner Webseite genau die Information, die er haben möchte. Die Suchintention richtig zu definieren und passende Inhalte bereitzustellen, verbessert also nicht nur dein Ranking, sondern schafft Zufriedenheit beim User. Auf diese Weise gelingt es dir, Menschen nachhaltig an dein Unternehmen zu binden. 

Welche unterschiedlichen Suchintentionen es gibt, wie Google selbst diese definiert und wie du dieses Wissen für deinen eigenen Web-Auftritt nutzen und deine Texte dahingehend optimierst, erklären wir in diesem Beitrag.

Was ist die Suchintention?

Die Suchintention beschreibt ganz oberflächlich den Zweck einer Suche, also den Grund, wieso jemand eine bestimmte Suche durchführt. Du hast Hunger und bist auf der Suche nach einem asiatischen Restaurant, deine Mutter wünscht sich eine neue Küchenmaschine zum Geburtstag oder du möchtest mehr Informationen über Hybrid-Antrieb erhalten. Hinter all diesen Suchanfragen steckt eine bestimmte Intention des Nutzers, die wir kategorisieren können.

Es gibt unterschiedliche Modelle, um die Intention zu erklären. Die vier bekanntesten stellen wir dir jetzt vor:

1. Informationsabsicht - Der User sucht nach Informationen

Dies beinhaltet alle Suchanfragen, die die Absicht haben eine Information zu finden. „Wetter Bochum heute” ist ein gutes Beispiel für solch eine Absicht, denn diese Suchanfrage geht eindeutig mit der Absicht einher, eine konkrete Information zu bekommen, nämlich die angesagten Temperaturen. Menschen mit einer informativen Suchanfrage haben eine spezifische Frage oder möchten mehr Informationen über ein bestimmtes Thema erhalten.

Die Suchergebnisse von Google gehen natürlich viel weiter als nur die reine Information. Gibst du beispielsweise „Nicecream” bei Google ein, weiß die Suchmaschine, dass du nicht die Entstehungsgeschichte hinter der gesunden Eiscreme erfahren willst, sondern nach Rezepten suchst.

Nicecream Suchintention - inara schreibt

Google verbindet Suchbegriffe mit ihrer Suchintention.

2. Navigationsabsicht - Der User möchte auf eine bestimmte Seite

Wie das Wor t Navigation schon verrät, handelt es sich hierbei um den Wunsch, zu einem bestimmten Ziel navigiert zu werden. Das könnte ein Onlineshop, eine Unternehmenswebseite oder eine Facebook-Gruppe sein. Suchst du mit der Navigationsabsicht, weißt du schon bevor du einen Begriff in das Suchfeld eintippst genau, wo du hin willst.

Mit einem Navigationsbegriff hoch zu ranken ist nicht besonders sinnvoll, denn dies ist nur dann für deinen organischen Verkehr von Vorteil, wenn deine Webseite auch wirklich die Webseite ist, nach der die Menschen suchen. Dazu ein Beispiel: Gibst du den Begriff „Google Search Console” in die Suchleiste ein, dann in den meisten Fällen mit der Intention auf der Webseite zur Search Console zu landen, um die dort anzumelden oder zu registrieren. Alle anderen Seiten, die versuchen für dieses Keyword zu ranken, haben dementsprechend weniger Zugriffe.

3. Transaktionsabsicht - Der User möchte etwas kaufen

Diese Intention beinhaltet alle Suchanfragen mit transaktionalem Charakter, der Nutzer möchte also einen Kauf abschließen, einen Urlaub buchen, Katzenfutter bestellen oder einen Newsletter abonnieren. Diese Art von Anfragen führen im Idealfall am Ende zu einer Conversion.

4. Kommerzielle Suchanfragen - Der User informiert sich für einen zukünftigen Kauf

Im Gegensatz zu der Transaktionsabsicht handelt es sich bei kommerziellen Suchanfragen um solche, bei denen sich die Nutzer vorab im Internet für einen zukünftigen Kauf informieren. „Welches Smartphone ist das beste? „Wie viel kostet ein Motorrad? Im weitesten Sinne haben diese Leute ebenfalls Transaktionsabsichten, müssen sich aber erst noch informieren und überzeugen lassen. 

Wie wir an den kommerziellen Suchanfragen sehen, lassen sich die unterschiedlichen Suchintentionen nicht immer klar voneinander abgrenzen. So erfüllen manche Suchanfragen mehrere Intentionen. Bei der Frage: „Welches Smartphone ist das beste?”, steckt neben der kommerziellen Suchintention auch eine Informations- sowie eine Transaktionsabsicht dahinter. 

Neben den klassischen vier Suchintentionen gibt es auch eigene Definitionen von Google. Da die Suchmaschine ihrer Konkurrenz immer noch um Längen voraus ist, wollen wir uns diese ebenfalls anschauen. 

So definiert Google die Suchintentionen

Die Suchintention ist für Suchmaschinen von großer Bedeutung, schließlich ist sie für Nutzer nur dann brauchbar, wenn sie die gewünschten Ergebnisse liefert. Daher hat auch Google eigene Definitionen in ihren General Guidelines festgelegt. Es wird zwischen sechs Suchintentionen unterschieden:

Suchintention Übersicht - inara schreibt

Bei den Suchintentionen nach Google solltest du beachten, dass sich nicht alle davon für die Suchmaschinenoptimierung eignen. „Know Simple”- Anfragen werden mithilfe des Knowledge Graph in den meisten Fällen sofort beantwortet, der Nutzer wird also kein darunter liegendes Suchergebnis anklicken. „Know”- Anfragen für tiefergehende Informationen eignen sich hingegen sehr gut für die Optimierung. 

Knowledge Graph - inara schreibt

Der Knowledge Graph beantwortet spezifische Fragen sofort.

„Device Action” hat keinerlei Bedeutung für die SEO, wenn es sich um konkrete Handlungsaufforderungen wie die Frage nach dem Wetter handelt. Handelt es sich bei der Sprachsuche allerdings um informative Fragen, dann sollte die SEO dahingehend ebenfalls verbessert werden

Bei der Suchintention „Website” hat der Nutzer eine spezifische Absicht. Sucht also jemand nach deiner Marke, solltest du dafür sorgen, dass dein Unternehmen in den Suchergebnissen auf Platz 1 zu finden ist.

Wenn du Inhalte hinsichtlich der Suchintentionen von Google optimierst, dann konzentriere dich auf Know, Do, Website (wenn es deine eigene Seite ist) und Visit-in-Person. Diese decken sich weitestgehend mit den vier Suchintentionen, die wir zuvor bereits kennengelernt haben.

Suchintentionen für die SEO richtig nutzen

Passende Suchintention - inara schreibt

Nur Keywords, die zur Suchintention passen, erzielen ein nachhaltiges Ergebnis.

So wie der Schlüssel ins Schloss passen muss, müssen die Keywords zur Suchintention passen, um den Nutzer zufriedenzustellen. Erfolgreiches Suchmaschinenmarketing bedeutet also nicht nur die richtigen Keywords an den richtigen Stellen der Webseite einzusetzen, sondern dem Nutzer die korrekten Antworten auf seine Fragen zu bieten. 

Indem du deine Keywords analysierst und die Suchintention identifizierst, findest du heraus, ob dein bestehender Content und die Suchintentionen sich decken. Ein Beispiel dazu: Stell dir vor, Anfragen, die „kaufen” oder “bestellen” enthalten, führen auf die Über-Uns-Seite und nicht auf die Produktseite. Der Nutzer wollte das Produkt kaufen, stattdessen landet er auf der Bio des Unternehmens. In diesem Fall decken sich Content und Intention nicht, der Nutzer ist frustriert und wechselt auf eine andere Seite, die seine Bedürfnisse besser versteht.

Bei jeder Texterstellung der -optimierung solltest du dich vorab fragen: Welche Suchintention möchte ich mit diesem Inhalt bedienen und welche konkrete Suchanfrage passt zu dieser Suchintention? Um dies herauszufinden, beginnst du im ersten Schritt mit einer Keywordanalyse. Schau dir die gesammelten Keywords an. Welche Keywords passen zu welcher Intention?

Wie identifiziere ich die Suchintention eines Keywords?

Die tatsächliche Suchintention zu erkennen, wird uns durch die Nutzer immer mehr erleichtert. Statt Schlagwörter wird häufiger die natürliche Sprache verwendet und Fragen machen es uns deutlich einfacher die Suchintention zu identifizieren. 

Informative Anfragen beginnen meist mit einer W-Frage: „Wo ist Schloss Neuschwanstein?” oder “Wer ist Boris Becker?” und lassen sich leicht zuordnen. Über SEO-Tools wie Ubersuggest kannst du nicht nur Keywords finden, sondern siehst auch, welche Fragen zu deinem Keyword gestellt werden und kannst so die Intention identifizieren. Ausformulierte Fragen helfen ebenso bei der Zuordnung der kommerziellen Suchanfragen. 

Transaktionale Suchanfragen lassen sich relativ leicht identifizieren, denn sie enthalten meist ein eindeutiges Keyword wie kaufen, bestellen oder buchen. Dieses verrät uns, dass der Nutzer eine direkte Kaufabsicht hat. 

Navigationale Absichten lassen sich wohl am leichtesten identifizieren, da es sich meistens um Brand-Keywords wie Markennamen, URLs oder Teile einer URL handelt. 

Bist du unsicher, wie du einen Suchbegriff hinsichtlich der Suchintention einordnen sollst, hilft oft ein Blick in die Suchergebnisse zu deinem Keyword. Diese verraten, wie Google diesen Begriff interpretiert. 

Findest du viele Shopping-Ergebnisse und Anzeigen? Dann handelt es sich wohl eher um einen transaktionalen Charakter. Erscheint für deinen Suchbegriff als Erstes ein Wikipedia-Beitrag oder ein Featured Snippet? Dann ist dein Keyword eher informativer Art.

Nachdem du die Suchintention(en) für dein Keyword identifiziert hast, geht es darum, diese für die Verbesserung deiner SEO zu nutzen. 

Wie optimiere ich meine Inhalte hinsichtlich der Suchintention von Google und Co.? 

Nutze die Google Search Console

In den SERP-Features (die Erläuterung dazu findest du im nächsten Abschnitt) angezeigt zu werden, ist zwar nett, aber auch ohne die Aussicht solltest du deine bestehenden Texte optimieren, um weiter oben in den Google-Suchergebnissen zu stehen. Wirf dafür einen Blick auf die Google Search Console, denn dort finden sich wertvolle Informationen. Gibt es Seiten, die viele Impressionen aber nur wenige Klicks haben? Dann ist das ein Hinweis darauf, dass der Nutzer die Relevanz in den Suchergebnissen nicht erkennt und ein Appell an dich, dir diese Seiten mal genauer anzuschauen.

Hast du dir eine Seite herausgesucht, die in der organischen Suche schlecht performt, schau dir in der Search Console die Suchanfragen zu dieser Seite an. Passen die Anfragen zu dem Inhalt des Textes? Wenn nicht, stimmt offensichtlich die Suchintentionen nicht mit dem überein, was im Snippet des Beitrags steht.

Sind die Suchanfragen sehr nah an deinen Inhalten, aber trotzdem klickt der Nutzer nicht drauf, musst du an ein paar Stellschrauben drehen. Anhand der Anfrage siehst du, was der Nutzer mit seiner Suche beabsichtigt. Hier kannst du an Formulierungen an den folgenden Stellen arbeiten:

  • Seitentitel
  • Metabeschreibung
  • H1-, H2-, H3-Überschriften
  • Inhalt

Nutze die SERP-Features von Google

Je nachdem, welche Suchintention Google hinter einer Suchanfrage vermutet, werden unterschiedliche Features in den Suchergebnissen (SERPs) ausgespielt, sogenannte SERP-Features. Diese kannst du nutzen, um deine SEO zu verbessern. 

Optimiere deine Inhalte, um als Featured Snippet angezeigt zu werden

Ist die Suchintention informativer Art, kannst du deine Inhalte, beispielsweise einen Blogbeitrag, so optimieren, dass er auf Position 0, also als Featured Snippet angezeigt wird. Dies ist die Box ganz oben in den Suchergebnissen, die konkret Fragen beantwortet - also bestimmte Informationen liefert. Wird dein Ergebnis dort angezeigt, erhöht es die Sichtbarkeit und sorgt für mehr Traffic auf deiner Webseite.

Featured Snippet - inara schreibt

Das Featured Snippet für: „Welches Smartphone ist am besten?”

Ein Beispiel dazu: Verkaufst du in deinem Onlineshop Smartphones, könntest du die Frage: „Welches Smartphone ist das Beste” nutzen, um dazu einen Artikel zu schreiben, dessen Bestseller-Liste dann im Featured Snippet angezeigt wird.

Es gibt keine Gewährleistung, dass du wirklich auf der begehrten Position 0 angezeigt wirst, egal wie sehr du deine Texte anpasst. Mit den richtigen Tipps steigen deine Chancen dafür jedoch.

  • Sammle die Fragen zu deinem Keyword aus bestehenden „Answer-Boxen” und versuche diese in einem kurzen einem Satz zu beantworten
  • Benutze das exakte Keyword direkt am Anfang in der Überschrift oder im Text
  • Setze sinnvolle interne Links auf den optimierten Inhalt

Passe deine Videobeschreibungen hinsichtlich der Suchintention an

Unter dem Featured Snippet werden Videos angezeigt, die zur Suchanfrage passen. Handelt es sich um umfangreiche Themen, weiß Google, dass Nutzer sich gerne passende Videos ansehen. Hast du eigene Videos auf YouTube & Co.? Dann besteht auch sicher dort Verbesserungspotenzial.

Unser Tipp: Optimiere die Videobeschreibung in Hinblick auf die Suchintention.

Sammle Themen aus der „Ähnliche Fragen”- Box für deine Inhalte

Danach folgt auf Google die Box „Nutzer fragten auch”. Diese dient dazu, dem Nutzer möglichst schnell eine passende Antwort auf seine Frage zu liefern, indem Fragen rund um das gesuchte Thema beantwortet werden. Hierbei ist die Suchintention meist informativer Absicht. Diese unscheinbare Box gibt dir einen sehr guten Überblick darüber, welche Fragen rund um dein Thema noch gestellt werden. 

Ähnliche Fragen zur Verbesserung der SEO

„Ähnliche Fragen” als Input für künftige Blogbeiträge.

Unser Tipp: Sammle alle Fragen aus den Boxen und stelle daraufhin einen umfangreichen Artikel zusammen, der diese abdeckt.

Fazit: Darauf solltest du bei der Erstellung deiner Texte achten

Bei der Erstellung von Blogartikeln und Produktbeschreibungen geht es nicht darum, etwas zu veröffentlichen, sondern auch gelesen zu werden. Die Devise lautet also: erst recherchieren, dann schreiben. Du solltest wissen, nach welchen Keywords im Zusammenhang mit deinem Text gesucht wird, was für Fragen sich der Suchende stellt und welche Informationen erscheinen, wenn du deinen Begriff in die Google-Suche eingibst. Dafür brauchst du nicht mehr als ein gutes Keyword-Tool und Google.

So kannst du herausfinden, welche Absicht sich hinter der Suche versteckt und deine Texte dementsprechend aufbauen, indem du konkret auf das Problem des Nutzers eingehst und ihm eine Lösung bietest.

Nicht nur auf neue Texte kannst du diesen Prozess anwenden, sondern auch auf bestehende. Mit der Google Search Console findest du heraus, welche Seiten deiner Webseite nur wenige Zugriffe, aber hohe Impressionen haben. Dort besteht noch Verbesserungspotenzial. 

Außerdem kannst du deine Inhalte mithilfe der Suchintentionen dahingehend optimieren, dass du in den SERP-Features als Featured Snippet oder als erstes Video angezeigt wirst.

Von den 3,5 Milliarden Suchanfragen, die täglich bei Google gestellt werden, wird so definitiv jemand an sein Ziel, nämlich auf deine Webseite, gelangen.


Titelbild von César Abner Martínez Aguilar. Weitere Bilder von Jay Haych.

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