Wie wichtig Suchmaschinenoptimierung für Onlineshops ist, erfährst du in diesem Artikel

Du hast einen Onlineshop mit genialen Produkten, von denen du absolut überzeugt bist, nur leider will die Kasse nicht so richtig klingeln? Die meisten Onlinehändler denken, sie müssten einfach nur Hunderte oder gar Tausende von Produkten auf ihrer E-Commerce Webseite auflisten, und schon würden sie ganz oben in den Suchmaschinenergebnissen erscheinen. Doch weit gefehlt!

Tatsache ist, dass bei der Suchmaschinenoptimierung oder SEO (Search Engine Optimization) von E-Commerce Webseiten weitaus mehr Faktoren zum Tragen kommen als bei Blogs oder einfachen Unternehmenswebseiten mit fünf Unterseiten. Das liegt unter anderem allein schon daran, dass die Produktseiten ständig in Bewegung sind.

In diesem Artikel nehmen wir 7 gängige SEO-Fehler von Onlineshops und E-Commerce Webseiten genauer unter die Lupe:

  1. Fehlende Produktbeschreibungen
  2. Kopierte Produktbeschreibungen des Herstellers
  3. Fehlende Produktbewertungen
  4. Nicht für Suchmaschinen optimierte Produktseiten
  5. Keine einzigartigen Seitentitel
  6. Keine „sprechenden“ URLs
  7. Viel Duplicate Content

1. Fehlende Produktbeschreibungen

Diesen Fehler findet man meist in Online Geschenkläden und Online Bekleidungsgeschäften. Da sieht man zwar (mitunter wunderschöne) Fotos und eine vielleicht sogar SEO-gerechte Produktbezeichnung. Doch leider haben Seiten ohne jegliche Textbeschreibung des Produkts null Chancen, in den Top 10 einer Suchmaschinenanfrage zu landen.

Produktseite ohne Beschreibungstext - inara schreibt

Quelle

Im oberen Beispiel zeigt uns das Foto einen Schal aus unterschiedlichen Perspektiven. Als Online Shopper freue ich mich über die vielen Abbildungen, denn Bilder sagen mehr als tausend Worte. Doch vielen reichen die bloßen Fotos nicht – sie wollen mehr. Sie wollen die Persönlichkeit hinter dem Produkt.

Auch Suchmaschinen tust du einen Gefallen. Denn mit qualitativ hochwertigen Texten hilfst du ihnen, deine Webseite besser zu verstehen. Lass dir also keine SEO Chancen durch die Lappen gehen und nimm dir die Zeit, eine aussagekräftige und kreative Produktbeschreibung zu verfassen.

Wie viel einzigartigen Content du brauchst, kannst du ganz einfach anhand der standardmäßigen Wortanzahl auf einer leeren Produktseite herausfinden.Zähle dafür alle Wörter in deiner Navigationsleiste, Seitenleiste, Fußzeile und im sonstigen Text auf einer leeren Produktseite.Damit dein einzigartiger Content mehr ins Gewicht fällt, sollte dein Text länger als diese standardmäßige Wortanzahl sein.

Je mehr einzigartige Inhalte du in deiner Produktbeschreibung unterbringst, umso besser ist es natürlich aus SEO Sicht. Achte dabei aber auf folgende Punkte:

  • Schreib nur hochwertige beschreibende Texte, die deinen Kunden bei ihrer Kaufentscheidung helfen.

  • Kopiere keine Inhalte von anderen Webseiten. Suchmaschinen strafen dafür gern ab.

  • Teste aus, welche Wortanzahl in Beschreibungen am besten konvertiert. Bei zu viel Text kann der Schuss nämlich nach hinten losgehen. In einem konventionellen Geschäft möchtest du ja auch nicht vom Verkäufer „vollgelabert“ werden.

  • Um unterschiedliche Typen von Käufern mit deinen Produktbeschreibungen abzuholen, kannst du zum Beispiel auch eine kurze Produktübersicht UND eine längere Beschreibung anbieten.

2. Kopierte Produktbeschreibungen des Herstellers

Jetzt möchtest du vielleicht auf Nummer sicher gehen und einfach die Original Beschreibung des Herstellers einfügen. Doch Vorsicht! Auch damit bist du sofort weg vom (Suchergebnis-) Fenster.

Diese Beschreibungen werden nämlich an viele Onlineshops weitergegeben, von denen die meisten sie so, wie sie sind, übernehmen. Dadurch entstehen eine Menge Seiten ohne einzigartigen Content, die von Google aussortiert werden. Und von denen möchtest du dich ja gerade abheben.

Hinzu kommt, dass diese Herstellerbeschreibungen in aller Regel nicht marketinggerecht verfasst sind. Du kannst dir also merken, dass du mit einzigartigem Content stets am besten fährst. Doppelte oder kopierte Inhalte werden bei Google immer unbeliebter und würden dein Ranking verschlechtern.

Falls dir jetzt bei der Vorstellung der Kopf raucht, einzigartige Inhalte für Tausende von Produkten oder äußerst diverse Bestände zu schreiben, keine Panik. In so einem Fall ist ein„noindex“ Meta-Tag auf Produktseiten, für die du keinen einzigartigen Content schreiben kannst, eine große Hilfe.

Wenn du Tausende von Produktseiten hast, um die du dich entweder nicht kümmern kannst oder die nur wenige Tage in deinem Bestand sein werden, dann sorgst du mit diesem Meta-Tag dafür, dass dieDubletten von den Suchmaschinen ignoriert und nur deine einzigartigen Inhalte erfasst werden. Google ist nämlich gar nicht scharf auf Webseiten, die so aussehen, als wären dort automatisch Tausende von simplen Unterseiten generiert worden, nur um SEO Traffic zu bekommen.

Nimm dir lieber ein wenig Zeit für eine ordentliche SEO, als von den Folgen schlecht optimierter Produktseiten oder einer „spammy“ wirkenden Content Strategie frustriert zu sein. Ausführliche Erklärungen und Hilfestellungen findest du auch in unserem kostenlosen KEINE PANIK Shopify SEO Guide.

3. Fehlende Produktbewertungen

Was machst du normalerweise, bevor du dich für den Kauf eines Produkts entscheidest? Richtig: Du schaust dir wahrscheinlich die Bewertungen im Onlineshop oder in verschiedenen Foren an. Nimm dieses Potenzial für deinen eigenen Shop also nicht auf die leichte Schulter.

Produktbewertungen auf Amazon - inara schreibt

Quelle 

Amazon.com bietet seinen Nutzern nicht nur die Möglichkeit, Produkte zu kaufen, sondern auch Bewertungen für Bücher, Geräte usw. zu hinterlassen. So ist dort eine ganze Community an Bücherliebhabern entstanden, die sich lebhaft austauscht.

Die großen Vorteile von Produktbewertungen von Kunden sind:

  • Sie erstellen einzigartigen Content für deinen Onlineshop – und das auch noch kostenlos. Wir haben schon darüber gesprochen, wie essenziell einzigartige Inhalte für deine Shop SEO sind und wie schwierig es ist, sie zu erstellen. Produktbewertungen lösen genau dieses Problem.

  • Bewertungsseiten werden viel leichter in den obersten Suchergebnissen gerankt als Verkaufsseiten. Das liegt einfach daran, dass deine Produktseite in Bewegung und somit auf dem Radar der Suchmaschinen bleibt. Je öfter du deine Seite aktualisieren kannst, umso besser ist es für dein Ranking.

Wenn dir die Vorstellung gefällt, deine Kunden und Interessenten in die Content Erstellung einzubeziehen, findest du in unserem Artikel über User Generated Content weitere Ideen.

4. Nicht für Suchmaschinen optimierte Produktseiten

Du weißt nun also, wie wichtig einzigartiger E-Commerce Content für deine SEO ist, und setzt dich voll motiviert ans Werk. Doch damit all deine Mühe nicht umsonst ist und du womöglich für etwas wirbst, das keinen interessiert, finde zunächst heraus, mit welchen Worten deine Kunden überhaupt nach deinen Produkten suchen.

Dazu sind auchKundenumfragen, zum Beispiel überHotjar oderSurveryMonkey, wunderbar geeignet. Sie geben dir Aufschluss darüber, welche Sprache deine Kunden benutzen, wenn sie über deine Produkte sprechen, und wie genau die Nutzer sie beschreiben.

DieseKeywords solltest du dann unbedingt in deine Überschriften, Titelseiten und Produktbeschreibungen einbauen. Wenn du einen Shop betreibst, in dem viele verschiedene Waren verkauft werden, kann es etwas aufwändiger sein, die passenden Keywords zu finden, ist aber trotzdem nicht weniger wichtig.

Anstatt zum Beispiel eine Seite zu erstellen, deren Titel-Tag, H1 Überschrift und ALT-Tag Bildinformation für die Keyword-Phrase „Herz Halskette Rosegold“ optimiert sind, wäre es unter Umständen viel schlauer, sie für eine noch spezifischere Keyword-Phrase wie „Fossil Herz Halskette Rosegold“ zu optimieren.

Hier ein paar konkrete Tipps für besser optimierte Produktseiten:

  • Nutze Markennamen in deinen Titel-Tags und H1 Überschriften.

  • Baue Modellnummern in deine Produktbeschreibungen ein.

  • Vergiss nicht, deine ALT-Tag Bildinformationen auszufüllen.

  • Überschwemme deine Seite nicht mit einer Keyword-Phrase, indem du sie ständig wiederholst. Das wirkt alles andere als professionell und vertrauenerweckend.

  • Schreibe alle Inhalte immer DIREKT auf die betreffende Produktseite, anstatt Inline Frames zu verwenden, auch wenn sie noch so praktisch erscheinen.

5. Keine einzigartigen Seitentitel

 


 

Ein weiteres Problem großer Onlineshops sind doppelte Titel-Tags. Achte auch hier auf Einzigartigkeit und  versuche, identische Texte zu vermeiden. Das ist eine der grundlegendsten SEO Regeln – auch im Bereich Online Shopping, wo sie des Öfteren ins Hintertreffen zu geraten scheint.

So sieht zum Beispiel ein Titel-Tag im Quellcode unserer Startseite aus:

inara schreibt Titel-Tag Quellcode

Und so erscheint er in der Browseransicht:

inara schreibt Seitentitel Browseransicht - inara schreibt

 

Wenn du mehrere Artikel derselben Marke oder ähnliche Artikel vieler verschiedener Marken verkaufst, ist es fast unmöglich, für jede Produktseite einen einzigartigen Titel-Tag zu erstellen. Du wiederholst zwangsläufig immer wieder dieselben Keywords. Suchmaschinen wissen das. Deshalb solltest du auf jeden Fall einzigartige Keyword-Phrasen erstellen.

Viele Online Shopper suchen eher nach „Key-Sätzen“ als nach einzelnen „Key-Wörtern“. Eine Formel, die für Titel-Tags meist gut funktioniert, ist der Aufbau nach: Marke – Modell – Artikeltyp.

Diese Struktur liefert dir kurze und dennoch aussagekräftige Seitentitel, zum Beispiel „Opel Astra Kombi“ oder „Samsonite Firelite Spinner 75 cm“.

6. Keine „sprechenden“ URLs

Was ist eine „sprechende“ URL? Zum Beispiel diese hier:https://www.saskia-vonderosten.de/buecher/und-immer-du/. Sprechende URLs nennt man auch SEO-freundliche oder suchmaschinenfreundliche URLs.

Sprechende URLs fördern Verlinkungen und Backlinks - inara schreibt.png

Quelle

Hier sehen wir den Namen des Buchs bereits in der Webseitenadresse. In Bezug auf SEO ist es ungemein wichtig, solche URLs für all deine Produkte zu generieren. Schluss mit anonymen IDs. Mach dein Profil für Suchmaschinen einzigartig – mit einer einzigartigen URL.

Es gibt genau drei Gründe, warum du sprechende URLs verwenden solltest:

  1. Semantik. Die URL gibt dem Kunden oder Suchenden Aufschluss darüber, was ihn erwartet, wenn er sie anklickt. Ellenlange URLs voller Zahlen und Kauderwelsch können leicht wie Spam aussehen und so Manchen vergraulen.

  2. Aufgreifen von Keywords und Anker-Links. Es bestehen gute Chancen, dass deine URL von einer anderen Webseite als Link aufgegriffen wird. Wird die URL als Ankertext verwendet, enthält der Anker-Tag wichtige Keywords. Und wenn du es schaffst, Keywords in Ankertexten zu platzieren, die auf deine Webseite verweisen, ist das ein toller Boost für dein Suchmaschinen Ranking.

  3. Relevanz. Relevante Keywords in der URL waren früher sehr wichtig für Domainnamen. Google legt darauf zwar inzwischen nicht mehr so viel wert, aber es kann trotzdem nicht schaden, relevante Keywords in deinen Produktseiten URLs zu haben.

7. Viel Duplicate Content

Druckbare Seiten, Archive mit verschiedenen Sortierungselementen, Tags usw. – kurz: alles, was Dubletten erzeugt, sollte nicht von Suchmaschinen indiziert und muss daher in robots.txt gesperrt werden. Das ist wichtig, damit deine Webseite nicht wegen doppelten Contents abgestraft wird (das gilt insbesondere für große Webseiten wie viele Onlineshops es sind).

Duplicate Content in einem Online Mode Shop - inara schreibt

Quelle


Der Text im roten Kasten erscheint auf vielen Seiten eines Online Mode Shops.

Hier sind ein paar Tipps, um doppelte Inhalte zu vermeiden:

  • Blockiere mithilfe von robots.txt Bereiche, die Dubletten erzeugen. Das betrifft zum Beispiel Archive, Tags und in manchen Fällen sogar Kategorieseiten.

  • Mithilfe des Canonical-Tags kannst du angeben, welche Webseiten indiziert werden sollen. Wenn dein Warenkorb zum Beispiel neue URLs wegen Bewertungen oder Kommentaren erzeugt (d. h. du hast mehrere Seiten mit exakt demselben Content, aber eine davon enthält Bewertungen, Kommentare und die Originalseite nicht), zeigt der Canonical-Tag den Suchmaschinen an, welche Seite sie beachten sollten.

  • Nutze „nofollow“ Attribute für Links, die auf Bereiche mit Duplicate Content verweisen. Du musst allerdings extrem gründlich sein und jeden einzelnen Link finden, der nicht beachtet werden soll (Google findet sie nämlich alle).

Die Goldene SEO Regel: Nutzererlebnis hat Priorität

Wie du weißt, stehen für Google die Bedürfnisse und das Erlebnis der Nutzer stets im Mittelpunkt. Um also von Google respektiert zu werden, solltest du deinen Onlineshop in allererster Linie so aufbauen, dass er für deine Kunden angenehm und praktisch zu nutzen ist. Denn was für sie gut und einzigartig ist, das ist auch für Google gut.

Wenn deine Besucher lange auf deiner Seite verweilen und selten zu den Suchergebnissen zurück klicken, hat Google sie offensichtlich an die richtige Stelle geschickt. Und Menschen, denen deine Webseite und dein Angebot gefallen, verlinken sie auch gern und häufig, was dich wiederum im Suchmaschinen-Ranking nach oben pusht.

Halte dir also bei aller SEO gleichzeitig stets vor Augen, dass du in erster Linie für Menschen schreibst und nicht für Suchmaschinen!

Welche Fehler bei der Suchmaschinenoptimierung von Onlineshops sind dir aufgefallen? Schreib es uns in die Kommentaren unten.

Inara Muradowa ist Shopify Partner, SEO-Expertin und Corporate Blogger. Neben technischer Suchmaschinenoptimierung und SEO-Beratung steht sie Unternehmen mit Konzeption und Verfassen von professionellen Blogposts tatkräftig zur Seite.

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