Digitalisierung gegen Covid-19

Vor der Finanzkrise 2007 gab es zwar einige wenige kritische Stimmen, welche die Katastrophe herbeieilen sahen. Doch für die meisten war der Crash ein schwarzer Schwan. Ein Ereignis, das ganz und gar unvorstellbar und unvorhersehbar war. Viele empfinden nun ein ähnliches Gefühl, wenn sie aktuelle Nachrichten schauen und die traurigen Neuigkeiten und steigenden Zahlen der COVID-19-Infizierten mitverfolgen. 

Grenzen werden geschlossen, Inseln abgeriegelt und immer mehr Unternehmen verbannen ihre Mitarbeiter im besten Fall ins Homeoffice, um Schlimmeres zu verhindern. Das gesellschaftliche Leben wird Stück für Stück eingeschränkt und zwingt uns umzudenken und unseren Alltag anders zu gestalten. Viele widmen sich nun ihren Familien, denn auch Schulen und Kitas bleiben zu. Manch einer fängt an zu malen, zu werkeln oder zu lesen. 

Und auch im Business ist ein Umdenken nötig. Während einige Unternehmen auf die Arbeit von zu Hause gut eingestellt sind, ist es für manche eine Katastrophe, da sie nicht genügend Material haben oder gar auf den persönlichen Kundenkontakt angewiesen sind. Man denke an den Einzelhandel, die Restaurants, Cafés, Event- oder Reiseveranstalter. 

Am Rande der Pandemie müssen wir einander helfen und das Beste aus der Situation herausholen. Als digitales Unternehmen leiden wir am Hausarrest nicht so sehr, wie die oben Aufgeführten, da sich unsere Geschäfte gänzlich online abspielen. Damit auch deine Sorgenfalten so kurz vor dem Lockdown geglättet werden, stellen wir dir in diesem Beitrag einige Tipps zusammen, die dir helfen, deine Geschäfte ins World Wide Web zu verlagern und deine Verluste einzudämmen. Let’s go digital! Auf geht’s!


Digitalisiere dein Business

Verkaufst du bereits Produkte über deinen eigenen, physischen Laden und warst bisher ganz glücklich, deinen Kiez bedienen zu können, so bekommst du jetzt sicherlich Muffensausen. 

Es gibt gewiss vielerlei Gründe, warum du dich zuvor nicht an Onlineshopsysteme getraut hast. So hast du zum Beispiel gedacht, du müsstest dich dafür mit Technik gut auskennen, du magst den persönlichen Kundenkontakt so sehr oder warst der Meinung, “Digitalisierung” sei nur ein Trend. Dann macht dir, wie vielen anderen, das Coronavirus gerade einen ganz schönen Strich durch die Rechnung.

In einem Punkt können wir dich beruhigen: Die Digitalisierung deines Einzelhandels muss dich kein Vermögen mehr kosten. Du musst auch keine IT studiert haben. Die einzige Voraussetzung ist, keine Angst vor deinem Computer zu haben (und auch das kann Frau schnell überwinden). Du kannst mit einem geringen Budget starten und, zumindest in der Theorie, sofort verkaufen. Alles, was du dafür brauchst, ist: ein leicht zu bedienendes Shopsystem. 


Ein Shopsystem, das jede*r kann

Während es dich früher ein Vermögen gekostet hat, eine digitale Präsenz aufzubauen und einen Onlineshop zu betreiben, ist es heutzutage kein Akt mehr. Wenn du unserem Blog folgst, weißt du sicherlich, dass wir große Fans von Shopify, dem Shopbaukasten-System, sind. Aber warum eigentlich? Genau, aus dem oben genannten Grund. Shopify hat den E-Commerce demokratisiert und für Jedermann und Jedefrau zugänglich gemacht

Gegen eine kleine monatliche Gebühr stellt dir die Web-basierte Plattform nicht nur ein Dashboard zur Verfügung, indem du deine Storefront aufbaust, nein, es übernimmt auch die Wartung für dich. Denn Shopify ist eine Cloud-Lösung, die dir die lästige Server-Findung und das Hosting abnimmt und dir mithilfe von Templates, sogenannten Themes, eine Oberfläche zur Verfügung stellt, mit der du auch was anfangen kannst. Kurz gesagt: Vergiss die IT und konzentriere dich aufs Verkaufen

Inzwischen zählt Shopify weltweit 1 Million Nutzer zu seinen eigenen. Du kannst dir 14 Tage Zeit nehmen und die Lösung vernünftig austesten und du startest mit wenig Risiko, denn in der Basis-Version kostet dich die Nutzung monatlich lediglich 30 USD. Im Themestore findest du kostenfreie oder auch kostenpflichtige Themes (das sind Shop-Vorlagen), die dich ebenfalls nicht ruinieren. Unsere Seite, obwohl kein Shop, ist übrigens auch mit Shopify aufgebaut.

Hier lang geht’s zu Shopify. Teste unverbindlich und überzeuge dich selbst. 


Auf jede Frage eine Antwort

Shopify ist wunderbar dokumentiert, du findest Hilfestellungen auf den Hilfe-Seiten direkt bei Shopify im Help-Center. In der englischen Sprache hast du ein riesiges Archiv, aber auch auf Deutsch gibt es inzwischen das Wichtigste nachzulesen. Der Support, sprich die Kundenbetreuung, ist sensationell – und das ist nicht bloß dahergesagt. Durch unsere Arbeit als Content-Profis haben wir die Möglichkeit, zahlreiche Onlinehändler zu interviewen, und die meisten loben den sehr geschätzten, ja gar preisgekrönten Shopify-Support

Wenn du gar keine Lust hast, dich in die Thematik reinzulesen, gibt es natürlich auch auf Shopify spezialisierte Agenturen hier in Deutschland. Und wenn du jetzt denkst: “AHA, da schnappt die Geld-Falle!”, dann täuschst du dich. Denn im Shopify-Ökosystem arbeiten auch die meisten Dienstleister im Sinne der E-Commerce-Demokratisierung und bieten professionelle Hilfe für relativ wenig Geld an. Welche Agentur am besten zu dir und deinen Bedürfnissen passt, das muss individuell bewertet werden. Am effektivsten lässt sich so etwas durch persönliche Gespräche herausfinden. Schreib mehrere Agenturen an und schau, bei wem du dich besser aufgehoben fühlst.


Im Netz gefunden werden

Ist dein Shop bereits im Aufbau und du beginnst mit deinem Online-Marketing-Plan, so wirst du nicht am Thema Suchmaschinenoptimierung (kurz: SEO), unserem Spezialgebiet, vorbeikommen. Denn auch das ist einer der wichtigsten Gründe, warum wir Shopify so schätzen. SEO und User Experience (zu Deutsch: Nutzererfahrung) gehen nämlich Hand in Hand. Das haben wir im Beitrag “SEO vs. UX: Warum Nutzererfahrung an erster Stelle steht” ausführlich beschrieben. 

Hast du einen durchdesignten Shop mit mehreren Konfiguratoren, aber deine Kunden verstehen nicht, was du eigentlich von ihnen willst, dann hast du viel Geld in den Sand gesetzt und wenig gewonnen. 

Um bei deinen Kunden und Suchmaschinen gleichermaßen gut anzukommen, muss dein Shop leicht zu bedienen sein. So wünschst du es dir von deinem Shopsystem ja auch. Die gute UX wird mit den im Theme-Store angebotenen Templates von Shopify sichergestellt, denn die Themes vereinen E-Commerce Best Practices. Diese wurden auf Herz und Nieren geprüft, getestet und von Profis für gut befunden. Warum also das Rad neu erfinden? 


Ein Blog ist auch schon da

Zu guter Letzt willst du, um bei Google gefunden zu werden, ohne ständig Geld in die Werbeanzeigen-Maschinerie zu pumpen, für guten Content auf deinem Onlineshop sorgen. Das bedeutet hochwertige Produktbeschreibungen schreiben und am besten einen Blog aufbauen. Warum, weshalb und wie das funktioniert, haben wir in diesen Beiträgen umfassend erklärt:

  • Eine Blaupause für deine SEO im E-Commerce
  • Content SEO Guide 2020
  • Produktbeschreibungen verfassen 

  • Natürlich weiß Shopify das auch, nicht zuletzt setzt das Unternehmen selbst auf eine durchgehende Content-Strategie, die dir hilft, deinen Onlineshop ganz alleine aufzubauen. Dies kannst und solltest du für deine Online-Kundschaft ebenfalls tun. Und nicht, weil du so gutmütig bist (wenn doch, auch nicht schlimm), sondern weil du nun einen Ersatz für die kostenlose Beratung brauchst, die du ja nicht mehr geben kannst, da du jetzt ein Onlinehändler bist. 

    Im Web muss man kreativ sein und auf unterschiedliche Content-Arten setzen. Einen Blog kannst du bei Shopify ganz leicht integrieren, denn die Funktion ist nativ da, du musst sie nur noch nutzen. 


    Digitalisiere deine Denkweise 

    Noch ein paar Bonus-Tipps für einen gelungenen Start: Lass den Perfektionismus zu Hause, auch wenn du im Homeoffice bist. Der bringt dir in diesen Zeiten gar nichts. Ein Umdenken ist gefragt, alte Muster müssen durchbrochen werden, die neue, digitale Welt muss schnell vertrauter wirken. So ging es uns allen irgendwann, nicht verzagen. Es gibt viele Bücher, die dir dabei helfen, in die richtige Stimmung zu kommen und die Konzepte hinter digitaler Arbeit und New Work zu verstehen. 


    Hier ein paar Lesetipps für den Start:

    1. The Lean Startup – Eric Ries
    2. 4-Stunden-Woche – Timothy Ferris 
    3. Zero-to-One – Peter Thiel

    Während Restaurants und Cafés schnell die Liefermaschine anschmeißen, so ist die Lösung in anderen Berufen nicht so naheliegend. Bist du in der Event- oder Tourismusbranche tätig, trifft dich die Corona-Pandemie im Moment natürlich besonders hart. Im Folgenden findest du Anregungen und Wünsche derjenigen, die uns erreicht haben, als ein Event nach dem anderen abgesagt wurde und auch die Urlaubsziele nacheinander weggefallen sind. 


    Menschen im digitalen Raum zusammenbringen

    Auch als Teilnehmer war man ganz schön enttäuscht, als Absage nach Absage angeflattert kam und uns Netzwerk- und auch Marketingoptionen nahm. Doch auch dafür findet die digitale Welt schnell Abhilfe. 

    Welcome digital Meetup 

    Auch hier ist Shopify mal wieder Vorreiter, denn auf die Schnelle hat das Unternehmen letzte Woche mal eben ein digitales Meetup organisiert, welches am 19.03.2020 stattfindet. Das digitale Event beherbergt alles, was ein analoges Meetup ebenfalls hat: Begrüßung und Moderation, Händlertalk, Expertentalk und ein Q&A. 

    Statt der abendlichen Stunde findet das Ganze am Vormittag um 10 Uhr statt und endet bereits um 11 Uhr – so spart man sich die Anreise, kann bequem am eigenen Schreibtisch Kaffee schlürfen und hat den Abend frei für die Familie oder ein gutes Buch (zum Beispiel die von oben).

    Wir finden die Idee großartig, werden teilnehmen und natürlich Bericht erstatten.

    Geisterkonzerte, Geisterlesungen, Geisterreisen?

    In der Elbphilharmonie gab James Blunt bereits am 11.03.2020 ein Geisterkonzert, sprich vor einem leeren Publikumssaal. Stattdessen gab es eine Live-Übertragung im Netz. Der Stream wurde an dem besagten Donnerstag 170.000 mal angesehen und erreichte, zur größten Überraschung der Veranstalter, Menschen weit über Deutschland hinaus. 

    Inspirierend, finden wir und viele andere und hätten gerne mehr davon! Geisterlesungen, Geisterkinofilme, Geisterreisen? Na ja, Letzteres könnte schwierig werden. Aber der Grundgedanke ist interessant. Die Reiseveranstalter könnten über einen interessanten Informationstransfer nachdenken und all diejenigen, die nun Urlaub auf Balkonien machen müssen: freut euch über die lang ersehnte Sonne, kreiert innovative Cocktails, pflanzt neue Samen ein oder erfindet euren Garten neu. 

    Jetzt ist nicht die Zeit Trübsal zu blasen, auch wenn der schwarze Schwan namens COVID19 ganz schön schwarz zu sein scheint. Auch in Isolation können wir aus unserer gedanklichen Box herausschauen und die neue, digitale Welt schnuppern, die nur darauf wartet, genutzt zu werden. Denkt dran, aus Notlagen entstehen die besten Innovationen, also werdet erfinderisch und lasst uns die Herausforderungen gemeinsam überstehen. 

     

    Inara Muradowa ist Shopify Partner, SEO-Expertin und Corporate Blogger. Neben technischer Suchmaschinenoptimierung und SEO-Beratung steht sie Unternehmen mit Konzeption und Verfassen von professionellen Blogposts tatkräftig zur Seite.

    Kommentare (2 Antworten)

    25.03.2020

    Tanja

    Danke Inara. Du wiederholst hier genau meine Worte. Wir müssen die Krise als Chance nutzen und viele haben es jahrelang verpasst ihr Business auf die Zukunft vorzubereiten. Bis vor der Corona Krise war vielfach die Meinung, das brauchen wir nicht. Jetzt hat jeder gesehen, wie schnell es gehen kann. Wir Digitaler predigen das in den Unternehmen schon seit Jahren und wurden leider nicht erhört. Wie heisst es so schön, wer nicht hören will muss fühlen :)

    25.03.2020

    Tom

    Großartiger Betrag. Herzlichen Dank dafür !!!

    Lass uns reden. Schreibe einen Kommentar

    Kommentare werden vor der Veröffentlichung genehmigt.